Die richtige Buchidee für Ihr Sachbuch finden – so geht’s! (Teil 2)

Die richtige Buchidee für Ihr Sachbuch finden – kein leichtes Unterfangen. In Teil 1 zu diesem Thema habe ich Ihnen die ersten sechs Schritte auf dem Weg zur richtigen Buchidee präsentiert. Hier folgen nun die nächsten sechs Schritte.

8. Welche Buchideen fallen Ihnen bislang ein?

Machen Sie sich im nächsten Schritt eine Liste mit Buchideen. Lassen Sie sich auch hierfür Zeit. Spinnen Sie ruhig ein bisschen herum, notieren Sie sich auch Themen, die auf den ersten Blick abwegig sind oder gar nichts mit Ihrem Beruf oder Ihrem Unternehmen zu tun haben. Vielleicht fallen Ihnen auch spontan eingängige Buchtitel ein oder nur ein, zwei Stichworte zum Buchthema.

Wichtig ist, dass Sie nichts davon bewerten. Selbst wenn Sie etwas im ersten Moment doof oder absurd finden, schreiben Sie es auf. Warum? Um Ihre Fantasie nicht jetzt schon durch zu diesem Zeitpunkt unsinnige Beschränkungen zu drosseln. Lassen Sie Ihrer Fantasie freien Lauf.

Haben Sie bereits mehrere Buchideen, schreiben Sie sie jetzt auf. Und dann machen Sie weiter – listen Sie noch mehr Buchideen auf. Klingt kontraproduktiv, weil Sie sich doch ohnehin schon nicht zwischen den Ideen entscheiden können? Denken Sie darüber jetzt nicht zu viel nach, sondern sammeln Sie einfach Ideen.

9. Welche Schnittmengen finden Sie in all dem Erarbeiteten?

Schaffen Sie sich nun Platz auf einer großen Fläche, wenn möglich einem Whiteboard oder einer Wand. Eine Tür kann dafür auch herhalten. Bringen Sie dort Ihre bislang erarbeiteten Listen oder Mindmaps in einem Kreis an und entfernen Sie sich einen, zwei Meter. Aus ein wenig mehr Entfernung sieht man Verbindungen viel schneller und bekommt noch weitere Ideen.

Lassen Sie diese Zettel eine Zeitlang hängen, und stellen Sie sich immer wieder davor. Lassen Sie die Inhalte auf sich wirken und suchen Sie immer wieder nach gemeinsamen Schnittmengen zwischen einzelnen Punkten der unterschiedlichen Blätter. Ob Sie nun zahllose Schnittmengen finden oder nur zwei, drei Punkte miteinander verbinden können – auf jeden Fall kann dabei schon ein hervorragendes Buchthema entstehen, das Ihre Kenntnisse und Stärken für Leser_innen interessant und nützlich darstellt.

10. Auf welche Buchidee haben Sie so richtig Lust?

Nun schauen Sie sich die Schnittmengen an und überlegen Sie, auf welche dieser Ideen Sie so richtig Lust haben. Lassen Sie sich nie nur von ökonomischen oder missionarischen Aspekten einer Buchidee leiten – das geht mit großer Wahrscheinlichkeit in die Hose. Denn wenn Ihnen das Schreiben einmal schwer wird, dann ziehen diese Aspekte nicht. Und Leser_innen erkennen sofort, wenn ein Buch nicht für sie und zu ihrem Nutzen geschrieben wurde, sondern nur das Ego, die Börse oder den Hang zu einfachen (Un-)Wahrheiten der Autor_innen zu befriedigen. Wenn Sie hingegen großen Spaß daran haben, über ein Thema zu schreiben, dann werden Sie auch die Durststrecken leichter überwinden und Ihren Leser_innen besser mit den Inhalten dienen können.

 

11. Was könnte diese Buchidee für Ihr Unternehmen, Ihren Beruf bewirken?

Vielleicht hat sich jetzt schon eine Buchidee oder ein paar herauskristallisiert. Wenn Sie Ihr Buch als Marketinginstrument nutzen möchten, sollten Sie die Idee(n) noch einmal aus dem Blickwinkel Ihres Unternehmens betrachten. Was könnte diese Idee für Sie beruflich verändern oder bewirken?

Bleiben Sie dabei realistisch – Träume von Reichtum und Ehre haben wir sicher alle, aber die Realität sieht ja erfahrungsgemäß leidergottseidank etwas anders aus.

Schauen Sie noch einmal auf Ihre sechste Liste (aus Teil 1 dieses Artikels) und prüfen Sie, ob das mit dieser Buchidee oder einer der Ideen wirklich machbar wäre.

12. Was gibt es zu dieser Buchidee bereits auf dem Markt?

Im letzten Schritt überprüfen Sie, was zu dieser Buchidee, zu diesem Thema bereits auf dem Markt ist. Notieren Sie sich, wer was wann bereits dazu geschrieben hat und wie. Dann überlegen Sie Folgendes:

  • Wie alt sind die Bücher, die zu diesem Thema bereits auf dem Markt sind? Sind deren Inhalte und Thesen veraltet? Gibt es neue Erkenntnisse, neue Methoden, neue Herangehensweisen? Können Sie Aktuelles zu dem Thema beitragen? Wenn ja, was?
  • Wie verständlich und übersichtlich ist das Thema in diesen Büchern präsentiert worden? Könnten Sie das Thema informativer, verständlicher, übersichtlicher, nützlicher aufbereiten? Wenn ja, wie?
  • Für welche Zielgruppen wurden diese Bücher geschrieben? Hatten Sie eine andere Zielgruppe für Ihr Thema im Kopf?

Lassen Sie sich nicht davon irritieren, falls es zu diesem Thema noch gar nichts oder wahnsinnig viel gibt. In beiden Fällen bedeutet das nicht automatisch, dass Ihr Buch niemanden interessieren wird. Schreiben Sie Ihr Buch rein aus ökonomischen Aspekten, also, weil Sie sich den großen Reichtum davon erhoffen, dann sollten Sie sich mit Fachleuten aus den betreffenden Fachverlagen unterhalten und um deren Einschätzung bitten. Schreiben Sie Ihr Buch aber für Ihre Kund_innen, um Ihre Expertise zu untermauern oder bekannt zu machen, dann lassen Sie sich nicht kirre machen.

13. Lassen Sie alles eine Zeitlang sacken

Zum Schluss lassen Sie all das noch einmal gut sacken. Führen Sie spätestens ab jetzt immer ein Notizbuch oder Ihr Smartphone bei sich, um Gedanken, die Ihnen dazu kommen werden, sofort festzuhalten. Sammeln Sie diese Notizen an einem Ort, damit Sie nicht irgendwann anfangen müssen, sie in allen möglichen Schubladen, Regalen usw. suchen zu müssen.

Holen Sie sich nach einigen Tagen oder Wochen noch einmal Ihre Listen und Notizen hervor, und schauen Sie, ob die Idee, die Sie beim letzten Mal so begeistert hat, immer noch Ihre Favoritin ist. Wenn ja, laden Sie sich meine Arbeitshilfe „Startklar zum Schreiben!“ herunter und bereiten Sie Ihr Buch vor.

Sind Sie nach all dem noch unentschieden? Dann hören Sie entweder auf Ihr Gefühl, lassen sich von jemandem coachen oder führen Sie für jede Idee eine Vorbereitung nach „Startklar zum Schreiben!“ durch – am Ende werden Sie sehen, mit welcher Idee Sie sich vorstellen können, die nächsten Monate oder sogar Jahre zu verbringen.

Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!

 

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