5 Tipps, wie Sie Ihre Buch-Deadline einhalten – ganz ohne Stress

Die Buch-Deadline ist für viele Autor_innen ein Alptraum. Anfangs ist sie herrlich weit weg, und man fühlt sich absolut sicher, sie ganz entspannt einhalten zu können. Aber plötzlich ist sie nur noch ein paar Wochen entfernt, obwohl man noch gar nicht so richtig mit dem Schreiben begonnen hat. Aber wie können Sie ganz ohne Stress Ihre Buch-Deadline einhalten?

Es ist egal, ob Sie Ihr Buch selbst veröffentlichen und sich die Deadline selbst geben oder ob Ihr Verlag Ihnen einen Abgabetermin für Ihr Manuskript vorgibt. Die bittere Wahrheit ist: sehr viele von Ihnen werden Schwierigkeiten haben, diese Deadline einzuhalten. Die aufkommende Panik spornt Sie vielleicht an, vielleicht lähmt Sie sie aber auch. Gut für Ihr Sachbuch ist beides nicht.

Doch es führen viele Wege zum Buch. Wie Sie es z. B. schaffen können, Ihren inneren Schweinehund zu überwinden, habe ich Ihnen hier vorgeschlagen. Und nun folgt, wie Sie dafür sorgen können, dass Ihr Buch rechtzeitig zum Termin fertig wird, und zwar ohne Stress.

Tipp 1: Planen Sie Ihr Buch gut vor

Die Vorbereitung Ihres Buches ist das Gerüst, das Sie aufrecht erhält, wenn die Zeiten schwierig werden. Wenn Ihnen nichts mehr einfällt; wenn Ihnen alles, was Sie schreiben, furchtbar vorkommt; wenn Sie glauben, dieses Buch wird doch ohnehin niemand lesen wollen: in diesen Momenten greift eine gute Vorbereitung.

Die Buchvorbereitung versichert Ihnen nicht nur, dass Ihr Buch sehr wohl lesenswert werden kann. Sie liefert Ihnen auch zahlreiche Möglichkeiten, sich mit anderen Bereichen des Buches zu beschäftigen, wenn Sie an einer bestimmten Stelle nicht weiterkommen. Dadurch, dass Sie so gut und detailliert vorgeplant haben, können Sie mal dies, mal das schreiben, ohne je den roten Faden zu verlieren.

Für die perfekte Vorbereitung habe ich Ihnen hier ein paar Tipps zusammengestellt. Meine Arbeitshilfe „Startklar zum Schreiben!“ können Sie dort kostenlos downloaden.

Tipp 2: Planen Sie regelmäßige und ausreichende Schreibzeiten ein

Planen Sie ausreichend Zeit zum Schreiben ein. Und das geht so: Nehmen Sie sich dafür ein Kapitel Ihres Buches vor und fangen Sie mit dem Schreiben an. Messen Sie, wie viel Zeit Sie durchschnittlich zum Schreiben einer DIN A4-Seite benötigen. Dann rechnen Sie das Ganze hoch, auf die gesamte Kapitelanzahl bezogen, und rechnen noch einmal gut 50% der Zeit hinzu. Wenn Sie keine Schreiberfahrung haben oder zum Prokrastinieren neigen, rechnen Sie besser 100% hinzu.

Denn es werden Tage kommen, an denen Sie vor dem Bildschirm oder dem Blatt Papier sitzen und Ihnen nicht ein einziges Wort einfallen wird. Oder an denen Sie nachrecherchieren müssen, anstatt schreiben zu können. Oder an denen Facebook, der Staubsauger oder die Buchhaltung weitaus spannender zu sein vorgeben als das Schreiben. Diese Zeit sollten Sie ganz realistisch vorab mit einplanen.

Nehmen Sie sich für den Anfang nicht mehr als zwei, drei Stunden pro Tag vor, wenn Sie noch keine Schreiberfahrung haben. Überfordern Sie sich nicht so früh, dass Ihnen schon zu Beginn der Spaß verloren geht. Sie können das Pensum mit etwas Übung immer noch erhöhen.

Tragen Sie sich die festen Schreibzeiten nun in Ihren Kalender ein. Behandeln Sie diese Termine wie jeden anderen Geschäftstermin: als wichtig fürs Unternehmen und als im Grundsatz nicht-verschiebbar. Nur durch das feste Einplanen dieser Schreibzeiten bekommen Sie ein halbwegs realistisches Bild, wie lange Sie tatsächlich zum Schreiben benötigen werden.

 


 


Tipp 3: Setzen Sie sich erreichbare, kleine Ziele

Tragen Sie sich nicht nur regelmäßige Schreibzeiten in Ihren Kalender ein. Legen Sie dort auch Schreibabschnitte fest, d. h. Sie legen im Vorhinein fest, wann Sie welches Kapitel oder welchen Kapitelabschnitt schreiben werden und bis wann die fertig sein sollten.

Das Wichtigste dabei ist, dass Sie sich nicht zu viel in zu kurzer Zeit vornehmen. Denn dann geschieht dasselbe wie mit der weit, weit entfernten Deadline: Wir unterschätzen meistens viel zu sehr, wie schnell die Zeit vergeht. Und dann reiht sich plötzlich immer öfter ein unfertiger Kapitelabschnitt an den anderen und wir hinken immer stärker unserem Plan hinterher. Wählen Sie deshalb kleine, übersichtliche Schritte, die Sie ganz realistisch in dieser Zeit erreichen (und dann abhaken) können.

Tipp 4: Sorgen Sie dafür, dass Sie störungsfrei schreiben können

Wenn Sie Geschichten über erfolgreiche Unternehmer_innen lesen, die es trotz zahlreicher Kinder, pflegebedürftiger Eltern, einem hoch dotierten Posten mit unzähligen Überstunden sowie zahlreichen Ehrenämtern geschafft haben, ihr Buch zu schreiben, dann werden Sie sich wahrscheinlich als nichtsnutzige_n Versager_in fühlen. Keine Sorge, das geht fast allen von uns so. Und es ist so unnötig.

Denn wir wissen ja gar nicht, wie viel Zeit diese Leute tatsächlich mit ihren Kindern verbracht, wie häufig sie ihren Eltern die Bettwäsche gewechselt und wie oft sie ihre ehrenamtlichen Pflichten wirklich wahrgenommen haben. Und ob sie nicht eine_n Ghostwriter_in für ihr Buch engagiert haben, dies aber nicht öffentlich zugeben.

Bei genauerer Betrachtung haben sich diese Autor_innen noch immer als Menschen wie Sie und ich herausgestellt, mit haargenau den gleichen Problemen beim Schreiben. Nehmen Sie sich an ihnen also kein Beispiel, sondern fügen Sie zu Ihrer Planung einen weiteren Punkt hinzu: störungsfreies Schreiben.

Sorgen Sie dafür, dass Sie während des Schreibens nicht abgelenkt werden. Schreiben Sie z. B. an einem Ort, der Ihnen Ruhe garantiert. Ein bekannter Drehbuchautor schreibt z. B. am liebsten in einem extra dafür angemieteten Hotelzimmer, andere verbarrikadieren sich im Keller oder unterm Dach.

Bitten Sie Ihre Familie und Ihre Angestellten, Sie wirklich nur zu stören, wenn es brennt. Schalten Sie alle Telefone aus (auch das Vibrieren des Smartphones und den Lautsprecher des Anrufbeantworters). Und trennen Sie Ihr Arbeitsgerät vom WLAN, damit Sie gar nicht erst in Versuchung kommen, sich doch wieder nur durch Facebook zu scrollen.

Wenn Sie lärmempfindlich sind, besorgen Sie sich Schallschutz-Kopfhörer, die Umgebungslärm ausschalten. Oder stellen Sie sich ein Musikprogramm zusammen, das Ihnen bei der Konzentration hilft, und hören Sie diese Musik über Kopfhörer. Erledigen Sie vorher alle drängenden Aufgaben termingerecht, damit Sie den Kopf zum Schreiben wirklich frei haben.

Tipp 5: Entspannen Sie sich bewusst

Die Zeit des Buchschreibens, die ja zu Ihrer sonstigen Arbeit noch hinzukommt, kann eine Zeit starker Anspannung sein. Das fängt gar nicht erst dann an, wenn Sie nicht weiterkommen oder Fehler gemacht haben, die Sie viel Zeit kosten. Schon der Druck, den Ihnen der Abgabetermin oder Sie sich selbst machen, kann dazu beitragen, dass Sie monatelang unter Strom stehen.

Gönnen Sie sich deshalb ganz bewusste Entspannungspausen. Gehen Sie nie angespannt an den Schreibtisch, sondern nehmen Sie sich vorher ein paar Minuten Zeit für ein paar Entspannungs- oder Meditationsübungen. Und wenn Ihre Schreibzeit vorbei ist, tun Sie erneut etwas zur Entspannung.

Wie Sie am besten entspannen, ist individuell verschieden. Manchen tut Yoga sehr gut, andere schließen nur für einen Moment die Augen und atmen ein paarmal tief durch. Wieder andere machen Rückenübungen, meditieren oder machen Qi Gong, Tai Chi, joggen oder gehen kickboxen oder in einem Park spazieren.

Wichtig ist nur, dass Sie es vor und nach dem Schreiben tun, damit das Schreiben für Körper, Geist und Seele eine angenehme Erfahrung ist. So schreibt es sich wesentlich leichter, und es hilft Ihnen darüber hinaus sehr bei der Konzentration während des Schreibens.

 

Mit diesen Tipps werden Sie nicht von heute auf morgen Schreibprofi, doch sie sollten es Ihnen wesentlich erleichtern, Ihre Buch-Deadline einzuhalten. Ich wünsche Ihnen viel Erfolg dabei!