Angst vor dem Riesenprojekt „Buch schreiben“? So verlieren Sie sie!
Ein Buch schreiben – das ist ein großes Unterfangen und kann manchmal überwältigend wirken. Haben Sie auch zu viel Respekt oder gar Angst davor Ihr Buch zu schreiben? So können Sie die Angst überwinden.
Ein Buch zu schreiben kommt Ihnen vielleicht vor wie das Matterhorn: Es sieht in Ihrer Vorstellung toll aus, es ist Ihre bislang größte Herausforderung, Sie könnten damit zum Vorbild werden, und am Ende könnten Ruhm und Ehre winken. Doch es sind auch schon viele so furchtbar daran gescheitert, dass der Weg zum Gipfel schier unmöglich erscheint.
Der Respekt, die Angst vor dem Buchschreiben sind nicht ganz aus der Luft gegriffen, denn ein Buch zu schreiben ist per se schon nicht leicht. Für die meisten ist es auch ganz neues Terrain. Es ist zudem anspruchsvoll, und es steht viel auf dem Spiel: Man investiert eine Menge Zeit und Geld und kann dennoch am Ende kläglich an dieser Herausforderung scheitern.
Doch Hunderttausende Autor_innen vor Ihnen haben es auch geschafft, obwohl sie alle Respekt oder gar Angst vor diesem Riesenprojekt hatten. Respekt zu haben ist in jedem Fall ratsam, solange er Sie nicht vom Schreiben abhält. Gesunder Respekt sorgt dafür, dass Sie keinen Höhenflitz bekommen, der Sie vor lauter Selbstüberschätzung übermütig und leichtsinnig werden lässt. Das wäre beim Buchschreiben genauso unangebracht wie beim Besteigen des Matterhorns.
Angst jedoch sollten und können Sie in jedem Fall überwinden – aber wie?
1. Teilen Sie sich die Arbeit in kleine Schritte ein
Das Matterhorn besteigt man nur, indem man einen wohlüberlegten Schritt nach dem anderen macht. Sie können nicht einfach von einem Vorsprung zum nächsten hüpfen, ohne nach rechts und links zu schauen, sich abgesichert zu haben und die nötigen Schritte dafür gegangen zu sein.
Teilen Sie sich die Arbeit an Ihrem Buch deshalb von vornherein in kleine, übersichtliche und machbare Etappen ein. Denn auf diese Weise verlieren Sie bald die Angst vor dem ganz großen Projekt, da Ihr Ziel nur die nächste Etappe ist, die Sie immer schaffen können. Und wenn Sie bereits mit dem Schreiben begonnen haben, teilen Sie sich auch die Schreibeinheiten in machbare Etappen ein (mehr dazu hier).
2. Bereiten Sie Ihr Buch sehr gut vor
Die Einteilung in die machbaren Etappen des Matterhorns gelingt am besten durch eine sehr gute Vorbereitung. Sie schauen sich die möglichen Routen am Matterhorn vorher an, lernen alles Nötige über das Bergsteigen, das Wetter und mögliche Schwierigkeiten. Sie besorgen sich das nötige und beste Equipment, trainieren für den Aufstieg und lassen sich von Expert_innen beraten. All das, bevor Sie auch nur einen Fuß auf den Berg setzen.
Beim Buch ist es nicht viel anders: Je besser Sie es vorbereiten, desto leichter wird es für Sie beim Schreiben. Selbst wenn dann unvorhergesehene Unterbrechungen kommen, ob es Besuch ist oder eine nötige Nachrecherche – Sie wissen immer, wo Sie gerade sind und was Ihr nächster Schritt sein wird. Die klare Struktur, die Sie vorbereitet haben, wird Sie wie ein Gerüst beim Schreiben stützen und Ihnen den Weg weisen. Lesen Sie mehr zur Struktur hier und mehr zur Vorbereitung hier (inkl. Gratis-Download einer Arbeitshilfe für Ihre Vorbereitung).
3. Stellen Sie sich einen Zeitplan auf
Legen Sie sich Zeiten fest, in denen Sie an Ihrem Buch arbeiten können. Für viele ist es hilfreich, sich feste Schreibzeiten freizuhalten, und im Zweifel auch andere Termine dafür zu verschieben oder kurzfristige Verabredungen abzusagen.
Planen Sie aber nicht allzu optimistisch. Ein Buch zu schreiben dauert länger als die meisten es sich vorstellen und als es im Internet manchmal großmundig verkündet wird. Fangen Sie deshalb erst einmal damit an, sich den Freitagnachmittag für Ihr Buch freizuhalten, oder fünf Abende pro Woche oder jeden Tag eine Stunde früher aufzustehen – je nachdem, was Ihnen persönlich liegt, wann Sie sich am besten konzentrieren können, wie Ihre sonstigen Zeitpläne sind und welche Priorität Sie dem Buch einräumen wollen.
4. Schaffen Sie sich eine ablenkungsfreie Atmosphäre
Arbeiten Sie an Ihrem Buch, sollten Sie das möglichst konzentriert tun können. Schalten Sie daher alles aus, was stören könnte: das Handy, die E-Mails, den Fernseher. Es gibt sogar Schreibprogramme, die einen ablenkungsfreien Arbeitsmodus erlauben (Scrivener z. B.).
Bitten Sie auch Ihre Angestellten oder die Familie um Ruhe während Ihrer Schreibzeiten. Und wählen Sie gut aus, mit wem Sie über Ihr Buch sprechen – so manche Bemerkung kann Sie von Ihrer eigentlich geplanten Arbeit so lange abhalten, bis Sie die Lust an Ihrem Buch verlieren. Weshalb dies noch wichtig ist, habe ich Ihnen hier erklärt.
5. Fahren Sie zum Planen, Schreiben, Überarbeiten weg
Manchmal kommt man keinen Schritt voran, weil immer irgendetwas stört. Mal ruft die Firma dauernd an, mal haben Sie privat keine Ruhe, und manchmal liegen zu viele scheinbar drängendere Aufgaben an, um konzentriert am Buch zu arbeiten. Gerade Letzteres kann aber auch eine Täuschung sein, denn wenn die Arbeit am Buch schwierig wird, oder man noch immer zu viel Angst davor hat, erscheint alles andere plötzlich sehr dringend (und sehr viel leichter).
All dem können Sie vorbeugen, indem Sie sich zum Schreiben an einen anderen Ort begeben (mehr dazu hier). Das funktioniert nicht bei allen, wie z. B. meine österreichische Kollegin Daniela Pucher in ihrem Blog beschreibt. Doch in vielen Fällen kann es Sie tatsächlich einen entscheidenden Schritt voranbringen oder zumindest auf neue Ideen und Assoziationen bringen, die Ihnen in Ihrer gewohnten Umgebung möglicherweise nie gekommen wären. Probieren Sie es auf jeden Fall einmal aus.
6. Holen Sie sich Hilfe dazu
Arbeiten Sie alleine an einem Buch, erst recht, wenn es Ihr erstes Buch ist, kommen Sie vielleicht irgendwann an einen Punkt, an dem Sie sich im Kreis zu drehen und kein Stück voran zu kommen scheinen. Spätestens dann sollten Sie sich Hilfe dazu holen, eine_n Gesprächs- oder Sparringspartner_in, eine_n Coach_in oder eine Schreibgruppe. Manchmal fehlt Ihnen nur ein kleiner Schubs in die richtige Richtung, manchmal ist eine längere Begleitung nötig. Aber können Sie Ihr Projekt mit jemandem besprechen, die_der Ahnung von Büchern hat, dann kann Ihnen das zahllose Umwege und Nerven ersparen und das Riesenprojekt Buch erheblich kleiner und leichter erscheinen lassen. Handelt es sich bei dieser Person um jemanden vom Fach, dann kann sie Ihnen sogar jede Angst vor Ihrem Buch nehmen, weil Sie sich in sachkundigen Händen wissen.
Ich wünsche Ihnen viel Erfolg!
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