Sollten Sie Ihr Sachbuch als Buch oder E-Book veröffentlichen?
Früher oder später stehen Sie vor der Frage, ob Sie Ihr Sachbuch als Buch oder E-Book veröffentlichen sollten. Wie sollten Sie entscheiden? Was spricht für die eine und was für die andere Version? Welche ist die beste für Sie?
Jede Buch-Version hat ihre Vorteile, die auch dazu führen können, dass die Leser_innen, die eigentlich eine andere Version bevorzugen, sich diesmal doch für diese entscheiden.
Vorteile des gedruckten Buches:
- Ein gedrucktes Buch fühlt sich „echt“ an. Man kann es in die Hand nehmen, fühlen, blättern. Manche lieben den Geruch eines frisch gedruckten Buches. Man kann es auf dem Tisch liegenlassen oder ins Regal stellen. Es ist sichtbar, es ist da und schnell greifbar. Das hat für viele Menschen noch immer einen hohen Wert.
- Leser_innen können in einem gedruckten Buch Sätze unterstreichen und von Hand Anmerkungen hineinschreiben. Sie können kleine Lesezeichen-Post-its hineinkleben und wichtige Stellen auf diese Weise ganz leicht wiederfinden. Bei vielen Menschen ist das Erinnerungsvermögen an optische Reize geknüpft: Wenn sie eine Textstelle suchen, wissen sie noch ganz genau, wie die Seite aussah, auf der sich dieser Text befindet und finden Sie selbst dann wieder, wenn sie sie gar nicht markiert hatten. Das funktioniert bei E-Books nicht, und es erleichtert das Arbeiten mit Ihrem Buch.
- Planen Sie eine öffentliche Buchvorstellung, Vorträge und Seminare zu Ihrem Buchthema, dann ist es sinnvoll, gedruckte Bücher da zu haben. Zum einen können Sie ein Buch, wenn gewünscht, signieren. Zum anderen wird es immer Leute geben, die das gedruckte Buch gerne sofort kaufen wollen, solange sie noch unter dem Eindruck Ihrer Lesung, Ihres Vortrags oder Seminars stehen. Sie haben außerdem einen gefühlt „echten“ Wert in der Hand, wenn sie Ihre Veranstaltung verlassen.
- Ein gedrucktes Buch verleiht Ihnen derzeit immer noch etwas mehr Glaubwürdigkeit als ein E-Book. Das ist zwar paradox, denn inhaltlich steckt ja dieselbe Arbeit in diesen Büchern. Doch sorgen wahrscheinlich Gewohnheit und die Vorzeigbarkeit des gedruckten Buches dafür, dass es „echter“ und glaubwürdiger erscheint als das, was man sich auf einen Reader herunterlädt.
- Ein gedrucktes Buch lässt sich besser verschenken. Denn noch kann man E-Books weder verschenken noch Gutscheine explizit für ein bestimmtes E-Book kaufen. Ob die Beschenkten sich dann mit einem geschenkten Gutschein genau dieses Buch herunterladen, ist daher unsicher.
- Einem gedruckten Buch geht der Akku nicht aus; es ist immer an.
- Ein gedrucktes Buch kann in eine Pfütze fallen, und es können Sand und Kaffeeflecken hineinkommen, ohne dass es ernsthaften Schaden nimmt.
Vorteile des E-Books:
- Ein E-Book ist in der Regel günstiger als ein gedrucktes Buch.
- Ein E-Book kann man überall kaufen, ob man am Strand von Honolulu liegt oder am heimischen Schreibtisch sitzt.
- Im Idealfall ist das E-Book in allen gängigen Formaten (PDF, Epub und Mobi) erhältlich, sodass alle eine passende Version für ihre Reader kaufen können.
- Das E-Book ist sofort da. Man kann es sofort nach dem Kauf herunterladen und mit dem Lesen beginnen. Das befriedigt die Neugier sofort und es gibt einen sehr schnellen Zugang zu Ihrem Thema und Ihren Lösungen.
- Ein E-Book, wiegt nichts, und der Reader nimmt im Regal und im Koffer nicht viel Platz weg, selbst wenn er über tausend Bücher geladen hat.
- Auch im E-Book können Sie Textstellen markieren, Lesezeichen setzen und das alles sehr schnell wiederfinden.
- Sie können die Schriftgröße, -farbe und Helligkeit Ihren Augen und den Lichterverhältnissen anpassen.
- Und der Titel ist nicht für alle im Zugabteil deutlich sichtbar, sondern nur für Sie.
Warum nicht beides: Sachbuch UND E-Book?
Sie könnten denken, die Entscheidung für die richtige Version könnten Sie doch umgehen, indem Sie einfach beides machen: Ihr Sachbuch als gedrucktes Buch UND als E-Book veröffentlichen. Damit erreichen Sie ja theoretisch die meisten Leser_innen. Doch nicht alle Buchinhalte eignen sich für beide Versionen.
Hat Ihr Buch nur 30 Seiten, dann würde es gedruckt höchstens als Broschüre durchgehen, nicht als Buch. Möchten Sie Ihr gedrucktes Buch als Print-on-Demand-Version veröffentlichen, die erst gedruckt wird, wenn jemand sie kauft, werden Sie ohnehin Vorgaben bezüglich der Länge Ihres Inhalts erfüllen müssen. Sollten Sie die Längenvorgaben nicht erfüllen, müssten Sie es in einer Druckerei drucken lassen und damit in Vorleistung gehen.
Ist Ihr Buch ein Arbeitsbuch, in das man z. B. Lösungen hineinschreibt, dann wäre die gedruckte Version die bessere, es sei denn, Sie wenden sich an eine rein digital arbeitende Zielgruppe. Haben Sie viele Grafiken und Tabellen im Buch, können die im E-Book schnell unübersichtlich werden. Auch Fotos sehen oft erheblich besser aus, wenn man sie gedruckt vor sich hat als auf einem kleinen E-Reader, der sie womöglich nur in Schwarz-Weiß wiedergeben kann.
Grundsätzlich sollten Sie Ihr Buch aber so vielen Leser_innen wie möglich zugänglich machen, wenn Sie ein größeres Publikum wünschen. Und Sie sollten es Ihnen so einfach wie möglich machen, Ihr Buch in der bevorzugten Version zu erhalten. Scheuen Sie deshalb nicht das winzige bisschen Mehrarbeit, das das zweite Layout, die zweite Version Sie kostet. Wenn es zu Ihrem Buch und seinen Inhalten passt, bringen Sie deshalb immer die gängigen Buch-Versionen, gedruckt und als E-Book, auf den Markt.
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