Darum sollten Sie unbedingt für Ihr Sachbuch-Thema brennen
Wer ein Sachbuch schreibt, sollte nicht verkennen, wie wichtig es ist, für das Sachbuch-Thema zu brennen. Warum ist das so? Und was müssen Sie dabei beachten?
Was heißt das überhaupt „für ein Sachbuch-Thema brennen“?
Das Thema, für das Sie brennen, ist ein Thema, das Sie begeistert. Und zwar nicht erst seit gestern, sondern schon länger. Sie haben darin nicht nur eine besondere Expertise, Sie lieben das Thema auch. Es ist das Thema, von dem Ihre Familie inständig hofft, dass niemand es bei einer Party anschneiden wird, da Sie sonst zu einem ausgiebigen Vortrag ansetzen und so lange nicht aufhören, bis Sie entweder alle restlos überzeugt haben oder das Essen kalt geworden ist, weil niemand den Mut hatte Sie zu unterbrechen.
Für ein Thema zu brennen heißt im besten Fall, die eigene Begeisterung tatsächlich auf andere übertragen zu können oder zumindest bei jenen, die das Thema bislang gar nicht oder nur peripher interessierte, wenigstens ein kleines Glimmen für Ihre Lösungen und Antworten entfachen zu können.
Warum ist das Brennen aber eine wichtige Voraussetzung für Ihr Sachbuch?
Sie werden weniger Fehler machen
Es gibt Autor_innen, von denen man im ersten Moment annimmt, dass sie voller Begeisterung für ihr Thema seien. Schaut man genauer hin, sind sie aber nichts weiter als Einpeitscher_innen für irgendein Trendthema, von dem sie und ihre Verlage sich möglichst viel Geld erhoffen. Ihre Bücher greifen dann ein hochaktuelles oder vielversprechendes Thema kurzfristig auf und sind deshalb oftmals nur mit heißer Nadel gestrickt, oberflächlich und fehlerhaft geschrieben. Gerade habe ich eins gelesen, in dem die Autorin sich nicht einmal die Mühe gemacht hat, grundlegende Fakten zu recherchieren. Und in dem ansich renommierten Verlag hat sich offenbar auch niemand die Mühe gemacht, diese zu überprüfen.
Wenn Ihnen das Thema relativ egal ist, tendieren Sie viel eher dazu, Fehler zu machen. Brennen Sie jedoch für Ihr Thema, lieben Sie es wirklich, dann haben Sie auch den Ehrgeiz, es den Leser_innen in allen Details fehlerfrei zu präsentieren. Dann recherchieren Sie lieber einmal mehr als sich auf Hörensagen oder Ihre löchrige Erinnerung zu verlassen. Das führt dann zum nächsten Punkt:
Sie werden glaubwürdiger sein
Sie haben es sicher auch schon erlebt, dass Ihnen jemand irgendetwas aufschwatzen will und Sie die ganze Zeit denken: Glaubt der wirklich, dass ich ihm das abkaufe? Denkt die ernsthaft, dass mich das überzeugt? Wenn wir in den Abendnachrichten etwas über Politik hören, ist dieses Phänomen besonders häufig. Aber wir spüren es auch bei Büchern, wenn uns jemand von irgendetwas überzeugen will, aber selbst nicht überzeugt ist.
Auch deshalb wird es Ihnen helfen, für Ihr Thema zu brennen, denn Sie werden dadurch glaubwürdiger. Man nimmt Ihnen ab, was Sie schreiben, erst recht, wenn man im Buch keine inhaltlichen Fehler findet. Zwar verrennt man sich auch mal in ein Thema, das man liebt, s. die obige Party-Beschreibung, aber dafür gibt es Coach_innen und Lektor_innen, die Ihnen helfen, auf dem richtigen Weg zu bleiben.
Sie werden erfolgreicher durchhalten
Ein Buch zu planen, zu schreiben, zu veröffentlichen und schließlich zu vermarkten ist ein Prozess, der sich über viele Jahre hinziehen kann. Ist Ihr Buch gut genug, kann der Erfolg ein halbes Berufsleben anhalten. Über all die Jahre werden Sie Ihre Begeisterung für das Buch aufrechterhalten müssen, um es glaubwürdig verkaufen zu können. Natürlich lässt sich das leichter und mit höheren Erfolgsaussichten schaffen, wenn Sie Ihr Thema lieben.
Es mag kurzfristig funktionieren, das Thema nur so lala zu finden, aber langfristigen Erfolg werden Sie nur haben, wenn Sie hinter Ihrem Thema stehen. Nur dann können Sie auch in fünf, zehn oder 20 Jahren noch begeistert davon sprechen. Und nur dann haben Sie Lust, es auch 15 Jahre später für eine Neuauflage noch einmal zu aktualisieren oder zu überarbeiten.
Denken Sie nur einmal an Werner Tiki Küstenmacher und sein Buch „Simplify your life“, das 2001 im Campus-Verlag erschienen ist. Es ist 2016 bereits in der 17. Auflage, laut Verlagssprecherin einer „völlig überarbeiteten und aktualisierten Neuausgabe“ erschienen, wird bis heute in Medien erwähnt und von Leser_innen gekauft. Das hätte nie funktionieren können, wenn Küstenmacher sein Thema schon nach einem halben Jahr egal gewesen wäre.
Aus all diesen Gründen ist es sinnvoll ein Thema zu wählen, von dem Sie sich vorstellen können, im besten Fall noch Jahre später – oder wie Küstenmacher sogar 18 Jahre später – immer noch damit zu tun zu haben.
Weitere Informationen rund um Ihr Sachbuch-Thema finden Sie auch in meinen Artikeln „Buchthema gefunden – aber ist es das richtige?“ und „Wie detailliert sollten Sie Ihr Thema in Ihrem Sachbuch behandeln?“
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